Unsere Fussballfans

Auszug aus einem Buch

Und wenn dann wichtige Siege gelingen, wie etwa beim Aufstieg 1990 in Fribourg, dann spürt man in den Reihen der Fans die grenzenlose Erleichterung, manchmal gesteigert zur Glückseligkeit, individuell gestaltet durch Freudentänze, Huronengebrüll oder Tränen der Rührung, ganz nach Veranlagung. Die Fans sparen auch nicht am Fussball und am FCZ: die Heimspiele sind gebucht, den Wettspiel-Kalender kennen sie auswendig und wenn das Budget es erlaubt, reist man auch zu den Auswärtsspielen, lernt so das Land kennen. Die meisten haben auch ein unglaubliches Erinnerungsvermögen, können über ein Tor diskutieren, das zehn Jahre zurückliegt, über einen Penalty, der eine unverdiente Niederlage einleitete. Freude und Enttäuschung wechseln. Aber wie die Lage auch sein mag, die Clubtreue wird nicht in Frage gestellt. Man verschwendet keinen Gedanken daran, am nächsten Spieltag zu Hause zu bleiben, nur weil das Team um den Strich herumkrebst. Man spielt übrigens auch selber Fussball, auf tieferem Niveau, nimmt an Fanclub-Turnieren im In- und Ausland teil, stellt sich aber auch dem Club zu Aktionen zur Verfügung. Man sieht die Spielergenerationen kommen und gehen, die Trainer auch, hofft Jahr für Jahr auf die neue Saison, weiss was für Spieler zu einem Klasseteam fehlen. Alles blickt gebannt auf den Neubeginn. Was wäre der Fussball ohne Hoffnung? (Auszug aus dem Buch "100 Jahre Fussballclub Zürich")